Gute Unterhaltung? – Erlebnis · Entspannung · Beteiligung · Lernen

„Digital Immigrants“, wie heute die nach dem Jahre 1980 Geborenen genannt werden, stöhnen gerne über die bunte, schnelllebige Unterhaltungswelt der Medien. Zu gigantisch das Angebot, zu rasant die technische Entwicklung, zu viel tagtägliches Multitasking. Kann da das Aufwachsen in digitalen Spaßwelten gelingen, hinkt die gesellschaftliche Werteentwicklung nicht unserem medienbasierten Lebensstil hinterher?

MedienConcret wollte wissen, wie die in Netzeitalter geborenen „Digital Natives“ das facettenreiches mediale Unterhaltungsangebot nutzen und bewerten, schließlich bilden für Kinder und junge Leute ihre favorisierten Medien einen wesentlichen Sozialisationsfaktor. In Blockbustern, Popmusik, Games, in Serien oder Castingshows finden sie mannigfaltige Projektionsflächen für ihre Sehnsüchte und Ängste.

Unterhaltung hat vielfältige Funktionen für uns: Sie ist eine Form von Erlebnis, kann uns zu kleinen, individuelle Alltagsfluchten in virtuellen Abenteuerwelten verhelfen, kann aber auch soziales Event sein, gemeinsamer Spaß im sozialen Netzwerk oder mit dem Clan beim Online-Gaming. Mit Unterhaltungsangeboten steuern wir unsere Stimmungen und Gefühle, wollen Mit-Lachen, Lieben Leiden – und dabei vor allem möglichst viel Entspannung, die wir uns paradoxer Weise auch durch zusätzliche Spannung holen. In digitalen Zeiten hat sich die Qualität der Mediennutzung gewandelt: Neben zunehmender Mobilität und immer persönlicherem Zuschnitt von Medienangeboten ist es vor allen die aktive Beteiligung, die im Unterhaltungssektor mehr und mehr praktiziert wird. Unterhaltungsmedien bieten vielfältige Chance auf gemeinsames Gespräch, Lernen und Erleben. Zudem bieten Entertainment-Angebote wunderbare Impulse für attraktive Medienprojekte, denn mit Funfaktor lernt es sich leichter.

Diese MedienConcret zum Thema Gute Unterhaltung? – Erlebnis · Entspannung · Beteiligung · Lernen versteht sich als Arbeits- und Orientierungshilfe für die pädagogische Arbeit und beschäftigt sich mit dem Wandel der Unterhaltungsinteressen junger Leute und mit neuen Trends im medialen Unterhaltungssektor. Junge Leute schreiben, was sie unter „Guter Unterhaltung“ verstehen, Experten untersuchen das heutige Unterhaltungserleben. Zahlreiche Analysen und Hintergrundbeiträge nehmen neue Angebote und beliebte Formate im Bereich des medialen Entertainments unter die Lupe. Populäre Medien bieten vielfältige Chancen auf Kommunikation, Lernen und Erleben; so wirft das Heft einen Blick auf eine pädagogische Praxis, die die Unterhaltungspotenziale der Medien gezielt zu nutzen und kritische Aspekte zu thematisieren weiß. Ein umfangreicher Serviceteil bietet Unterstützung bei der praktischen Arbeit.

Inhaltsverzeichnis und Artikelproben

Im Wandel
 
Von den Wonnen der Gewöhnlichkeit
Eine kulturphilosophische Annäherung an das Thema
von Max Fuchs

 
Die Zukunft ist jetzt
Unterhaltungstrends in digitalen Zeiten

von Susanne Wankell
 
Geschichten aus der Bibliothek der Möglichkeiten
Über Datenbank-Narrationen und die Zukunft des digitalen Erzählens

von Franz Josef Röll
 
Eine Frage der Perspektive
Unterhaltungsprogramme als Gegenstand des Jugendschutzes

Von Hans-Joachim von Gottberg
 
„Das Leben, ein Film“
Anmerkungen zum Wandel des Unterhaltungserlebens
von Michael Jäckel

 
Ich will Spaß
Vier Statements junger Leute zum Unterhaltungswert der Medien

Von Jasmin Sondermann, Seyma Özdemir, Christina Krüger, Mirko Plengemeyer
 
Gute Unterhaltung oder Trash
Spielräume und Grenzen guten Geschmacks

von Oliver Fuchs
 
Witz, du bist umzingelt!
Humor im TV-Unterhaltungsangebot für Kinder

von Birgit Guth

Unter der Lupe
 
Overkill der Lustigkeit
Comedy im deutschen Fernsehen

Von Götz Frittrang
 
„Meine Figuren sind Gemischtmenschen“
Interview mit der erfolgreichen Comedian Anke Engelke

Von Eva Bürgermeister
 
Perlen der Fernsehunterhaltung
Ein Streifzug durch 50 Jahre Fernsehunterhaltung

Von Jasmin Sondermann und Sabine Sonnenschein
 
Showbusiness ist kein Ponyhof
Castingshows als Schule des Lebens

Von Tilmann P. Gangloff
 
Letzte Ausfahrt TATORT
40 Jahre Krimi-Unterhaltung am Sonntag

von Rainer Tittelbach
 
Player joined the game
Unterhaltung in Computerspielen und -spielgemeinschaften

von Martin Geisler
 
Bis(s) in alle Ewigkeit
Einige Gründe für die schillernde Hassliebe zur Twilight-Saga

von Natália Wiedmann
 
Blockbuster Culture
Warum Jugendliche das populäre Unterhaltungskino lieben

von Werner C. Barg
 
Es ist nicht leicht jung zu sein
Oder: Lass die Finger vom Jugendfilm, wenn du Spaß haben willst

von Christian Exner
 
Analog war besser?
Zur Produktion, Distribution und Rezeption von Popmusik heute
von Wolfgang Frömberg
 
Lost, Hidden and Found
Alternate Reality Games zwischen Werbung und Unterhaltung

von Arne Brücks
 
Hinter den Kulissen

Dem Nachbarn in die Töpfe gucken
Ein Interview aus dem Innenleben der Doku-Soaps

 
Spieler in der Hauptrolle
Interaktives Erzählen in Computergames

von Huberta Kritzenberger
 
Evergreen Radio
Wie ein junger Sender mit den neuen Medien stand hält

von Julia Trahms
 
Symphonie der Gefühle
Basis-Know-How zur Bedeutung und Wirkungsweise von Filmmusik
von Christian Huth

In der Praxis

Zwei wie Feuer und Wasser
Wie Medienpädagogik den Herausforderungen der Unterhaltungsformate begegnet
von Gerda Sieben

Mit einer Prise Liberalität und Anarchie
Humor als Kommunikationsmedium des Unterrichts

von Wolfgang Schill

Zeit gewinnen
Eine Medien-Zeit-Reise durch die Entwicklungsphasen junger Menschen

von Ida Pöttinger
 
Vom Witzbild zum Bildwitz
Humor und Medienreflexion in Beiträgen zum Deutschen Jugendfotopreis

von Torsten Scheid

Projekt – 16 Kurzportraits

Service
 
Die schönsten Komödien
Medienspiele
Musik im Netz
Vampire! Vampire!
Lach mal wieder! – (Medien-)Humorprojekte in der Schule

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